Umformwerkzeuge
Werkzeugeinsätze für Umformverfahren lassen sich auf additivem Wege fertigen, um Mehrwert und Zusatzfunktionen in die Werkzeuge zu integrieren. Die laserstrahlgeschmolzenen Einsätze aus Werkzeugstahl erfüllen dabei die hohen Festigkeitsanforderungen der Umformprozesse.
Die Forschungsarbeiten des Kompetenzfelds Additive Fertigung resultierten in der erfolgreichen additiven Fertigung von Schmiedegesenken und deren Einsatz im Gesenkschmiedeprozess. So können echte geschmiedete Prototypen bereits in einer sehr frühen Phase der Produktentwicklung bereitgestellt werden.
In der Blechwarmumformung (Presshärten) ermöglichen additiv gefertigte Werkzeugeinsätze kürzere Zykluszeiten und höhere oder variable Festigkeiten der Blechteile nach Bedarf. Auch kalte Umformverfahren können von den Besonderheiten laserstrahlgeschmolzener Werkzeugeinsätze profitieren.
Werkzeugeinsätze
Die Institute des Kompetenzfelds Additive Fertigung verfügen über umfassende Erfahrungen und Kompetenzen im Werkzeugbau. Auf dieser Grundlage entwickeln sie neue Werkzeugkonzepte für Ur- und Umformverfahren mit Hilfe der Technologie des Laserstrahlschmelzens –von der Idee bis zur Serienreife.
Das Laserstrahlschmelzen mit seinen Vorteilen kann im Werkzeugbau zur Herstellung komplexer Werkzeugkavitäten eingesetzt werden. Durch die Fertigung von Werkzeugaktivkomponenten, die in eine Stammform eingebaut werden, ergibt sich zudem eine Vielzahl an Bauteilvariationen bei vergleichsweise geringen Fertigungskosten.
Additiv gefertigte Werkzeugeinsätze integrieren auch neue Funktionen in Ur- und Umformwerkzeuge für die optimierte Prozessführung, zum Beispiel für eine konturnahe und -konforme Kühlung und Temperierung, die Zykluszeiten verkürzt und die erreichbaren Bauteilqualitäten verbessert.
Rapid-Technologien in der Werkzeugfertigung
Die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz fertigen mit additiven Verfahren Umformwerkzeuge. Wie sich die Technologie einsetzen lässt, zeigen sie am Beispiel eines Schmiedegesenks. Von der dreidimensionalen CAD-Werkzeugkonstruktion über die Prozesssimulation, das Laserschmelzen der Gesenkeinsätze bis hin zum Schmieden wurde die additive Prozesskette genutzt, um unter produktionsähnlichen Bedingungen Vorteile und Besonderheiten gegenüber der konventionellen Werkzeugfertigung zu erforschen.