Formkörper aus bioaktiver Keramik
Mittels 3D-Pulverdruckverfahren werden komplex geformte, individuelle Bauteile aus Hydroxylapatit (HAP) hergestellt. Voraussetzungen für die Generierung von HAP-Formkörpern sind die Modifizierung des Ausgangspulvers und die Anpassung des Bindersystems bzw. der Druckflüssigkeit. Nach der Sinterung der gedruckten Keramiken sind diese als bioaktives Implantat einsetzbar. Die applikationsrelevanten Formkörper in den Bildern 1 und 2 belegen die Leistungsfähigkeit dieses additiven Verfahrens für die Fertigung komplexer dreidimensionaler Hydroxylapatit-Strukturen für bioaktive Implantate. Kanäle und Makroporen können über den Druckprozess realisiert werden, während die Mikroporosität durch das Ausgangspulver und die Sinterbedingungen eingestellt werden kann. In gleicher Weise wie für HAP können bioaktive Keramikformkörper aus anderen Calciumphosphaten hergestellt werden.
3DP-HAP |
3DP-HAP Unterkiefer |
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Bild 1 |
Bild 2 |
Festigkeitssteigerung bei lasergesinterten SiC
Für den Werkstoff SiSiC wird eine Prozesskette genutzt, bei der der Formkörper mittels selektiven Lasersintern aus dem Pulverbett generiert wird und anschließend durch Pyrolyse- und Infiltrationsschritte das SiSiC-Werkstoffgefüge erzeugt wird. Wie für alle additiven Verfahren gilt auch für das Lasersintern, dass die erreichbaren Werkstoffeigenschaften der Keramik einem kritischen Vergleich mit den Eigenschaften standhalten müssen, die mit konventionellen Herstellungsverfahren erzielt werden. Werden an den spezifischen Prozess angepasste SiC-Ausgangspulvermischungen verwendet und außerdem Kohlenstoff-Pulver zugesetzt, so lassen sich mit der eingangs genannten Prozesskette über Lasersintern Werkstoffeigenschaften (Festigkeit, E-Modul) erzielen, die auf demselben Niveau liegen, wie sie mit herkömmlichen Verfahren erreicht werden. Diese verfahrens- und werkstoffseitige Entwicklung ist die Basis für die Herstellung anwendungsrelevanter SiC-Bauteile mittels Lasersintern.
Werkzeugeinsatz für Kunststoffspritzguss
Innere Kühlkanäle und eine komplex strukturierte Oberfläche kennzeichnen einen Spritzguss-Werkzeugeinsatz aus SiSiC, der mit selektiven Lasersintern (SLS) hergestellt wurde. Die SiSiC-Keramik schwindet nicht während des Herstellungsprozesses, so dass eine hohe Konturgenauigkeit ohne Nachbearbeitung erreicht wird. Durch eine Kombination des klassischen SLS-Verfahrens und des Lasermikrosinterns (in Kooperation mit der Hochschule Mittweida) ist ein hybrider Aufbau des Bauteiles möglich. Bereiche der Werkzeugoberfläche können mit geringer Schichtdicke so generiert werden, dass sie eine hohe Oberflächengüte, hohe Festigkeit und Detailgenauigkeit aufweisen. Der Grundkörper kann dagegen mit größeren Schichtdicken kosten- und zeitsparend aufgebaut werden. Der keramische Werkzeugeinsatz für das Spritzgießen von Kunststoff zeichnet sich durch eine hohe Verschleißfestigkeit und lange Standzeit aus.